Magnetventile, Edelstahl, Hochdruck
Magnetventile sind elektromagnetische Ventile, die in vielen verschiedenen Anwendungen eingesetzt werden können. Sie werden häufig in Hochdrucksystemen verwendet, da sie die Strömung von Flüssigkeiten oder Gasen präzise steuern können. Durch die Verwendung von Edelstahl als Material sind Magnetventile besonders robust und langlebig. Sie können auch in Umgebungen eingesetzt werden, in denen hohe Temperaturen oder chemische Aggressivität herrschen, ohne dass dies ihre Leistung beeinträchtigt. Magnetventile arbeiten aufgrund des elektromagnetischen Prinzips, bei dem ein elektrischer Strom ein Magnetfeld erzeugt, das die Bewegung eines Ventilglieds steuert. Dadurch kann der Durchfluss von Medien wie Wasser, Luft oder Öl präzise gesteuert werden. In der Industrie werden Magnetventile oft in Anlagen zur Druckluftsteuerung, zur Regulierung von Flüssigkeitsströmen oder in Heizungs- und Klimaanlagen eingesetzt. Sie sind eine wichtige Komponente für die Automatisierung von Prozessen und können dazu beitragen, die Effizienz und Zuverlässigkeit von Anlagen zu verbessern. Dank ihrer vielseitigen Einsatzmöglichkeiten, ihrer Widerstandsfähigkeit gegenüber hohen Drücken und ihrer Langlebigkeit sind Magnetventile eine beliebte Wahl in der Industrie. Mit der Verwendung von Edelstahl als Material können sie auch unter anspruchsvollen Bedingungen zuverlässig arbeiten.
Edelstahl wird oft als Material für Magnetventile verwendet. Edelstahlmagnetventile sind bekannt für ihre Korrosionsbeständigkeit und Haltbarkeit, was sie zu einer idealen Wahl für Ventile macht, die unter hohem Druck arbeiten. Da Magnetventile häufig in Umgebungen eingesetzt werden, in denen sie aggressiven Chemikalien oder hohen Temperaturen ausgesetzt sind, ist es wichtig, dass das Material dieser Bedingungen standhält. Darüber hinaus bietet Edelstahl eine glatte Oberfläche, die die Verschleißfestigkeit erhöht und dazu beiträgt, Reibung zu reduzieren. Dies ist besonders wichtig in Anwendungen, in denen ein reibungsloser Betrieb entscheidend ist, um eine effiziente Leistung zu gewährleisten. Dank seiner hohen Festigkeit und Beständigkeit gegenüber extremen Bedingungen ist Edelstahl die bevorzugte Wahl für Magnetventile in Hochdruckanwendungen. Die Verwendung dieses Materials garantiert nicht nur eine zuverlässige Leistung, sondern auch eine lange Lebensdauer der Ventile, was sie zu einer kosteneffizienten Lösung macht.Direktgesteuerte Magnetventile 2/2 Wege und 3/2 Wege - NC oder NO
Durch die Magnetspule wird ein elektrisches Magnetfeld erzeugt, das den Anker anzieht (Ausführung NC) bzw. schließt (Ausführung NO). in dem Anker befindet sich ein eingepresster Dichtkegel. Dieser drückt direkt auf den Ventilsitz und schließt somit das Ventil. Bei Anhebung des Ankers wird der Durchfluss des Mediums ermöglicht. Bei Absenkung des Ankers schließt das Ventil. Der zulässige Druckbereich hängt von der Zugkraft der Magnetspule ab. Durchschnittliche Schaltzeiten 5 ÷ 25 ms.
Servogesteuerte Magnetventile 2/2 Wege - NC oder NO
Die Mediumskraft wird genutzt, um das Magnetventil durch ein passendes vollständiges Vorsteuerventil zu betätigen. Daher muss der Druck des Eingangsmediums immer über einem bestimmten Mindestdruck liegen, der auf den Datenblättern angegeben wird. Mit der gleichen Spulenkraft wie bei den direkt gesteuerten Ventilen ermöglichen diese Magnetventile die Steuerung größerer Durchflussmengen und höherer drücke. Durchschnittliche Schaltzeiten 50 ÷ 500 ms.
Zwangsgesteuerte Magnetventile 2/2 Wege - NC
Diese Magnetventile sind eine Kombination von direkt- und servogesteuerten Ventilen. Der Anker ist mechanisch mit der Membrane verbunden, auf welcher sich eine Abströmdüse befindet. Bei niedrigem Druck arbeitet das Magnetventil wie ein direktgesteuertes Ventil. Das vollständige Öffnen, sowie ein vollständiger Durchfluss sind bei niedrigem Drücken nicht möglich. Bei höherem Drücken arbeitet das Ventil wie ein servogesteuertes Ventil und ein vollständiges Öffnen ermöglicht den vollen Durchfluss. Durchschnittliche Schaltzeiten 50 ÷ 500 ms.
Mit dem 2/2-Wege Symbol wird ein Ventil mit 2 Anschlüssen, jeweils als Eingangs- bzw. Ausgangsseite gekennzeichnet. Das 3/2 Wege Symbol kennzeichnet ein Ventil mit 3 Anschlüssen - mit jeweils einer Eingangsseite und 2 Ausgangsseiten. Eine Ausgangsseite bleibt immer offen, die zweite geschlossen. Die Schaltzeichen und ihre Wirkungsweise werden auf dem jeweiligen Datenblatt (DiN-iSO 1219) grafisch unterteilt.
In Ruhestellung sind die Magnetventile geschlossen (NC) oder geöffnet (NO):
- In Ruhestellung geschlossen (NC): das Magnetventil öffnet, wenn die Spule erregt wird.
- In Ruhestellung geöffnet (NO): das Magnetventil schließt, wenn die Spule erregt wird.
Handnotbetätigung (M)
Magnetventile mit Direkt- oder Servosteuerung mit 'Ruhestellung geschlossen' können als Option mit einer Handnotbetätigung gefertigt werden. Diese Zwangsbetätigung ermöglicht auch bei Spannungsausfall ein Öffnen des Ventils.
Schließdämpfung (V)
Servogesteuerte Magnetventile (nur die in jedem Datenblatt angegebenen Modelle) können mit einer regulierbaren Schließdämpfung versehen werden. Durch die Schließdämpfung wird das Absenken der Membrane auf den Sitz kontrolliert, um Wasserschläge zu vermeiden.
Magnetventil-Grundlagen
Für die richtige Wahl des Magnetventils empfehlen wir, die folgenden technischen Anweisungen zu beachten:
Anschlüsse und Nennweiten
Die Anschlüsse sind mit einem Zollgewinde (G nach iSO 228) oder einem metrischen Gewinde erhältlich. Die Nennweiten (DN) sind in Millimeter angegeben und entsprechen dem Durchmesser des Ventilsitzes.
Differenzdruck-Bereiche (OPD = Operating Pressure Differential)
Alle Druckangaben in diesem Katalog sind Grenzwerte. Diese Werte sind in bar g angegeben. Die Ausgangsseite ist bei diesen Angaben als drucklos angenommen. Werden 3/2-Wege Magnetventile in einer anderen Wirkungsweise als bestellt eingesetzt, so ändern sich die zulässigen Differenzdruckbereiche. Der maximal zulässige Betriebsüberdruck (PN) kann in der Regel bis zum 1.5-fachen maximalen Wert für den Differenzdruck (OPD) betragen.
Druck (Maßeinheiten)
Die Si-einheit des Drucks ist das Pascal (Pa), definiert als 1 Newton von Kraft auf eine Fläche von einem Quadratmeter (1 N/m2). Da Pa eine kleine Maßeinheit ist, werden kPa (1 Kilonewton/m2) oder MPa (1 Meganewton/ m2) für die Dampftechnik üblich verwendet. Die häufigste metrische Einheit für Druckmessen in der Dampftechnik ist aber das Bar. Es ist gleich 105 N/ m2, und kommt 1 Atmosphäre nahe. Diese Maßeinheit wird überall in diesem Katalog verwendet. Oft werden auch andere Maßeinheiten verwendet, wie lb/in2 (PSi), kg/cm2, atm in H2O und mm Hg.Konversionsfaktoren sind von verschiedenen Quellen einfach erhältlich.
Absoluter Druck (bar a)
Der absolute Druck ist der Druck gemessen von dem Datum von Perfektvakuum. Der Druck von Perfektvakuum ist 0 bar a. Manometerdruck (bar g) Der Manometerdruck ist der Druck gemessen von dem Datum von Luftdruck. Obwohl der Luftdruck von Klima und Höhe über dem Meerspiegel abhängt, wird ein allgemein anerkannter Wert von 1.013 25 bar a (1 atm) oft verwendet. Das ist der durchschnittlich ausgeübte Druck von der Luft der Erdatmosphäre auf den Meeresspiegel.
Manometerdruck = Absoluter Druck - Luftdruck
Der Druck über Luftdruck bringt immer einen positiven Manometerdruck hervor. Umgekehrt ist der Vakuumdruck oder negativer Druck immer unter dem Luftdruck. Der Druck von -1 bar g entspricht nahe dem perfekten Vakuum.
Differenzdruck
Der Differenzdruck ist die Differenz zwischen zwei Drücken. Wenn der Differenzdruck angegeben wird, ist es nicht notwendig, die Suffixe 'g' oder 'a' zu verwenden, um bzw. Manometerdruck oder absoluten Druck zu bezeichnen, da die Maßeinheit unwesentlich wird. Deshalb ist die Differenz zwischen zwei Drücken die gleiche, wenn sie als Manometerdruck oder als absoluten Druck gemessen wird, solange die zwei Drücke von derselben Maßeinheit gemessen werden.
Durchfluss
Unter Durchfluss versteht man die Menge des Mediums, die durch den Hauptventilsitz innerhalb eines gewissen Zeitraums fließt. Die Nennweite (DN) ist in der entsprechenden Tabelle angegeben. Der Durchfluss wird durch einen konstanten Kv-Wert beschrieben (nach VDi/VDe 2173), der angibt, welche Wassermenge bei einer Temperatur von 20°C und einem Differenzdruck von 1 bar pro Minute durch das Ventil fließt. Um den Durchfluss bei höherem Druck zu ermitteln, sollte man, den Kv-Wert mit der Wurzel des Differentialsdruck multiplizieren. Die in den Tabellen angegebenen Durchflusswerte (Kv) unterliegen einer Toleranz von ± 15%.
Magnetventile sind bei Anwendungen mit den folgenden Bedingungen zu empfehlen:
- Medien mit wenigen Schmutzteilchen
- Kleine Flussmengen
- Durchschnittliche Differenzdrücke zulässig
- Hohe Geschwindigkeit bei der Betätigung
- Direktgesteuerte Magnetventile 2/2 Wege und 3/2 Wege - NC oder NO