Das deutsche Trinkwasser stammt hauptsächlich aus verschiedenen Quellen, einschließlich Grundwasser, Oberflächenwasser und in einigen Regionen auch aus aufbereitetem Uferfiltrat. Hier sind die wichtigsten Quellen:
Grundwasser: Ein erheblicher Teil des deutschen Trinkwassers stammt aus Grundwasserquellen. Dieses Wasser wird aus Brunnen in tieferen Bodenschichten gepumpt. Grundwasser hat oft den Vorteil, dass es von Natur aus gut gefiltert ist, da es durch den Boden sickert und dabei Verunreinigungen entfernt werden.
Oberflächenwasser: Flüsse, Seen und Stauseen sind ebenfalls wichtige Quellen für Trinkwasser in Deutschland. Wasser aus diesen Oberflächenquellen wird in Wasserwerken aufbereitet, um es für den menschlichen Verzehr geeignet zu machen. Die Aufbereitung umfasst normalerweise verschiedene Schritte wie Filtration, Desinfektion und manchmal auch die Zugabe von Chemikalien zur Wasseraufbereitung.
Uferfiltrat: In einigen Regionen wird Trinkwasser durch Uferfiltration gewonnen. Dabei wird Wasser aus Flüssen oder Seen durch den Boden in speziellen Uferfiltrationsanlagen geleitet. Der Boden wirkt dabei als natürlicher Filter, der Verunreinigungen entfernt.
Rohwasser: Das Rohwasser ist unbehandeltes Wasser, dass zu Trinkwasser aufbereitet wird. Es besteht im Durchschnitt zu 70% aus Grundwaaser, 15% aus Oberflächen- und Uferwasser und 15% aus Seen und Flüssen.
Inhaltstoffe Trinkwasser:
- Wasser (H2O): Der Hauptbestandteil des Trinkwassers ist natürlich Wasser.
- Mineralstoffe und Salze: Trinkwasser enthält verschiedene Mineralstoffe und Salze wie Calcium, Magnesium, Natrium, Kalium, Sulfat, Chlorid und Bicarbonat. Diese können aus dem Kontakt mit Gesteinen, dem Boden und anderen natürlichen Quellen stammen.
- Spurenelemente: Kleine Mengen an Spurenelementen wie Eisen, Mangan und Zink können im Trinkwasser vorhanden sein.
- Organische Substanzen: Das Trinkwasser kann geringe Mengen organischer Substanzen enthalten, die aus abgestorbenen Pflanzen- und Tiermaterialien stammen können.
- Desinfektionsmittelrückstände: In einigen Fällen können Desinfektionsmittelrückstände, beispielsweise Chlor oder Chloramin, im Wasser vorhanden sein, die während des Aufbereitungsprozesses zur Desinfektion zugesetzt wurde.
- Medikamentenrückstände: können im Trinkwasser gefunden werden. Diese Rückstände stammen oft aus dem menschlichen Ausscheidungssystem, wenn Menschen Medikamente einnehmen und einen Teil der Wirkstoffe über Urin ausscheiden.
- Blei (Pb): Blei kann ins Trinkwasser gelangen, insbesondere in Regionen, in denen noch Bleirohre in der Wasserversorgung vorhanden sind oder wenn bleihaltige Lötstellen verwendet wurden.
- Kupfer (Cu): Kupfer kann aus Kupferrohren oder Armaturen in der Wasserleitung ins Trinkwasser übergehen.
- Arsen (As): In einigen Regionen können geringe Mengen Arsen aus natürlichen Quellen ins Trinkwasser gelangen.
- Cadmium (Cd): Cadmium kann aus industriellen Aktivitäten oder geologischen Quellen stammen.
- Chrom (Cr): Chrom kann in Trinkwasser gelangen, zum Beispiel durch industrielle Einleitungen.
- Quecksilber (Hg): Quecksilber kann in geringen Mengen durch natürliche Prozesse in Wasser gelangen.
- Nickel (Ni): Nickel kann aus verschiedenen Quellen, einschließlich Industrieabfällen, stammen.
- Aluminium (Al): Aluminium kann in geringen Mengen im Trinkwasser vorkommen, wird jedoch nicht standardmäßig überwacht.
- Eisen (Fe): Eisen kann in einigen Regionen im Grundwasser vorhanden sein, wird aber nicht immer in den routinemäßigen Trinkwasseranalysen erfasst.
- Zink (Zn): Zink kann aus verschiedenen Quellen in das Wasser gelangen, wird aber nicht regelmäßig überwacht.
- Radioaktivität: Die Präsenz von Radioaktivität im Trinkwasser kann in einigen Fällen auftreten, insbesondere wenn das Wasser aus Gebieten mit natürlichen radioaktiven Materialien stammt. Die beiden Hauptquellen für Radioaktivität im Trinkwasser sind Radionuklide wie Uran und Radium.
- Flurid: Flurid ist in geringen Mengen auf natürlichem Weg im Wasser enthalten. Eine Zudoniserung in das Trinkwasser erfolgt teilweise, um Karies zu reduzieren.
Für die Aufbereitung von Trinkwasser werden verschiedene Desinfektionsmittel eingesetzt, um schädliche Mikroorganismen zu eliminieren und die Sicherheit des Wassers zu gewährleisten. Hier sind einige der gebräuchlichsten Desinfektionsmittel:
- Chlor: Chlor ist eines der am häufigsten verwendeten Desinfektionsmittel für die Trinkwasseraufbereitung. Es kann in Form von Chlor-Gas, Natriumhypochlorit oder Calciumhypochlorit eingesetzt werden. Chlor tötet Bakterien, Viren und andere Mikroorganismen ab.
- Chlordioxid: Chlordioxid ist ein wirksames Desinfektionsmittel, das gegen eine breite Palette von Mikroorganismen, einschließlich Bakterien, Viren und Parasiten, wirksam ist. Es wird oft in Form von Chlordioxid-Gas oder als Lösung verwendet.
- Ozon: Ozon ist ein starkes Oxidationsmittel und wird zur Desinfektion von Trinkwasser eingesetzt. Es kann Mikroorganismen abtöten und organische Verunreinigungen oxidieren. Ozon hinterlässt keine Rückstände im Wasser.
- UV-Licht: Ultraviolette (UV) Strahlung wird verwendet, um Bakterien, Viren und Protozoen im Wasser zu inaktivieren. UV-Licht hat den Vorteil, dass es keine chemischen Rückstände hinterlässt. Brom: Brom wird in einigen Wasseraufbereitungssystemen verwendet, um Mikroorganismen abzutöten. Es kann in Form von Bromverbindungen wie Natriumbromid oder Calciumbromid zugesetzt werden.